Gigantenduell

Neu im Kino KW 23

Belle, Hosoda
Belle, 2021, Hosoda Mamoru

Und wieder einmal nicht viel Neues in Österreichs Kinos. Das Gigantenduell der Woche lautet Digitaldino vs. Anime-Schönheit.

Zum vorläufig letzten Teil des Saurierspektakels Jurassic World haben wir ja bereits unseren Senf gegeben, die Kurzform könnte so lauten: Mit den Echsen aus der Jurazeit steht die Welt tief in der Kreide. Unberechenbare Raptoren bevölkern den Planeten, mutierte Riesenheuschrecken stehen symbolisch für die Klimaplagen der Erde. Da kann nur ein bewährtes Doktoren-Trio helfen: Laura Dern, Sam Neill und Jeff Goldblum treten an, um die Chose wieder zu richten und nebenbei eine Patchwork-Familie zu gründen. Volldigitale Echse-Mensch-Konfrontationen helfen als Fan-Popcorn dabei, die Überlänge des seltsam archaisch erzählten Blockbusters zu überdauern.

Der Regisseur Hosoda Mamoru hat vor zehn Jahren einen der schönsten Animes der Filmgeschichte gemacht, Ame & Yuki. Der Trailer zu seinem neuen Film Belle deutet auf den in dieser Woche filmästhetisch avanciertesten Film hin und sieht auch sonst in jeder Hinsicht sehr vielversprechend aus. Eine bildgewaltige Version des Die-Schöne-und-das-Biest-Motivs, das in eine stimmige Teenage-Metaverse-Konstruktion eingebettet ist. Wir finden taxfrei: Das Gigantenduell geht zugunsten Hosodas aus, auch wenn ungefähr tausend mal so viele Menschen den Saurierfilm sehen werden. (filmfilter-Autorin Alexandra Seitz hat übrigens hier über Hosodas grenzgängerisches Schaffen geschrieben.)

Zu Alpenland von Robert Schabus findet man hier Erhellendes, zur löblichen queeren Filmschau im Filmarchiv Austria hier, und im Fall von 23 Walks bzw., wie der Film auf deutsch benamst wurde, Mit Herz und Hund, begnügen wir uns neben dem Hinweis auf die Tagline – Love isn‘t always a walk in the park – mit dem Trailer.