Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war? Von Anne Frank bis Thomas Stipsits: neu in österreichischen Kinos.
Der Regisseur Ari Folman hat mit Waltz with Bashir 2008 einen der beeindruckendsten Animationsfilme der Kinogeschichte fabriziert. Sein neuer Film Wo ist Anne Frank koppelt das Schicksal von Anne Frank mit der Gegenwart. Kitty, die imaginäre Freundin aus Franks Tagebuch, materialisiert sich und macht sich im Amsterdam der Jetztzeit auf die Suche nach Anne. In klaren, vorgeblich kindlichen Bildern entfaltet Folman eine Geschichte über Moral und Engagement für die Verfolgten. Rezensiert haben wir den Film auch schon.
Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war basiert auf einem Bestseller-Roman, und tatsächlich versammelt der flott weggeschriebene Text auch einige Bestseller-Ingredienzen, sodass alles andere auch verwunderlich gewesen wäre: eine latent skurrile Familie, ein spannendes Setting (Kinder- und Jugendpsychiatrie) und eine Adoleszenzgeschichte. Der Film fängt den Geist des Buches recht gut ein. Es geht um Betrug, Verlust und Sehnsucht. Eine Aneinanderreihung von Familienanekdoten, die sich zum Porträt einer in mancherlei Hinsicht ungewöhnlichen, in anderer dann aber wieder sehr exemplarischen Familie verdichten.
Die Bilder des durch die Bank weg hektischen Missing spielen sich auf Internetplattformen ab. Die Schnitte sind schnell, der Plot nicht zentral – Junes (Storm Reid) sucht ihre verschwundene Mutter und fährt dabei alles an Internet- und Social-Media-Instrumenten auf. Die Faszination kommt hier aus der Web-Ästhetik und den inszenatorischen Spielereien, die hier noch einmal weitergehen als zum Beispiel im Falle der Webcam-Horrorfilme der letzten Jahre.
Ums Netz dreht es sich auch in What’s Love Got to Do with It?, allerdings verschwindet in Shekhar Kapurs Film niemand. Gesucht wird aber auch etwas, nämlich die große Liebe, über Dating-Apps. Das ist, auch wegen der charmanten Besetzung (Lily James, Emma Thompson) recht vergnüglich für RomCom-Fans. Aber eben auch von einer alles durchdringenden Harmlosigkeit.
Die 27-jährige Studentin Marine Barnérias bekommt eine Multiple-Sklerose-Diagnose. Und entscheidet sich dafür, eine dreigeteilte Reise zu machen. Nach Neuseeland (um den Körper wiederzuentdecken), Burma (für den Geist) und die Mongolei (für die Seele). Ihre Reisen filmt sie mit der Kamera. Die Moral des Ganzen ist im Titel schon enthalten: Rosy – Aufgeben gilt nicht!
Schließlich: Griechenland. Ein Sehnsuchtsort. Reif für die Insel usw. Einen Hotelerben auf Abwegen spielt Thomas Stipsits, mittlerweile ja nicht mehr nur Schauspieler, Kabarettist und Publikumsliebling, sondern auch Bestseller-Krimiautor. In unserem Podcast (und auch auf allen nennenswerten Plattformen) erzählt er ab 23.03. mehr davon.