Aufsperren

Neu im Kino KW 49: noch nicht viel

Große Freiheit, 2021, Sebastian Meise

Immerhin läuft ab 13. Dezember, neben ein paar wenigen anderen Filmen, Sebastian Meises großer Wurf „Große Freiheit“ – mit Franz Rogowski und Georg Friedrich – für ein paar Tage in einigen Kinos in Wien, Graz, St. Pölten, Baden, Bregenz und Lustenau wieder an. Als packendes Drama steht diese Produktion in der österreichischen Filmlandschaft derzeit ziemlich allein da.

filmfilter-Kollege Moldenhauer schrieb:

Franz Rogowski (Transit, In den Gängen) spielt einen Mann, der immer wieder ins Gefängnis eingeliefert wird – einer von etwa 50.000 Männern, die zwischen 1950 und 1969 in der BRD nach Paragraph 175 verurteilt wurden. Bei einem seiner Knastaufenthalte trifft er den wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilten Viktor, über die Jahre entsteht eine Freundschaft. Große Freiheit entfaltet auf der Leinwand eine Intensität, die man im deutschsprachigen Kino selten findet. Ihre Voraussetzung ist – neben den großartigen Schauspielern –, dass Regisseur Sebastian Meise sein Thema bearbeitet, ohne in moralisch anklagenden Duktus oder pädagogisch wertvolles Thesenkino zu verfallen. Das funktioniert, weil hier die Figuren (und vor allem die Körper der Figuren) im Zentrum stehen, in die sich die Geschichte einschreibt. Und das in Große Freiheit ganz buchstäblich.

(Ein Gespräch mit Sebastian Meise u.a. über seine filmische Sozialisierung, über Fitzcarraldo, über Genauigkeit und Authentizität bei der Erzählung fiktionaler Geschichten, die in der Realität verankert sind, und über die Hintergründe von Große Freiheit ist im filmfilter-Podcast zu hören.)