VIY (1967)

Sowjetischer Hexenfilm, dessen Bilder auch heute noch bezaubern können – exklusiv auf Disc.

VIY, 1967, Konstantin Jerschow, Georgi Kropatschew

Eine Geistergeschichte aus der Sowjetunion und ein Film, den man nicht für möglich gehalten hätte, bis man ihn gesehen hat. Der Plot von VIY ist märchenhaft: Drei versoffene Novizen geraten an eine Hexe. Der eine, Khoma Brutus (gespielt vom im Januar dieses Jahres verstorbenen Leonid Kurawljow), bringt sie um, und im Moment des Todes verwandelt sich die Greisin in eine wunderschöne junge Frau. Wieder zurück in seinem Orden wird Khoma dazu verpflichtet, die Totenmesse für sie zu lesen. Drei Nächte lang, und jede Nacht wacht die Hexe von den Toten wieder auf und zieht immer engere Kreise um den zunehmend panischen Helden.

Camera Obscura hat VIY nun zum ersten Mal auf DVD und Blu-ray in Deutschland veröffentlicht (und produziert inzwischen ähnlich schöne Editionen wie das Bildstörung-Label). Der Film der beiden Regisseure Konstantin Jerschow und Georgi Kropatschew wurde 1967 gedreht, und es ist schon ganz arg bezaubernd, wie einen diese alten Bilder auch knapp sechzig Jahre nach ihrer Entstehung noch ergreifen können.

Was als Retrofest beginnt, wird nach der ersten Filmhälfte zusehends unheimlich. Das funktioniert, weil hier zum einen eine ganz kindliche Angstphantasie angetippt wird: Khoma Brutus zieht mit Kreide einen Kreis um sich, der den Geist bannen soll, aber der rückt ihm mit jeder Nacht dichter auf den Leib. Am Ende eskaliert der Film dann überraschend in einem delirierenden Finale. Und hätte es den Eisernen Vorhang nicht gegeben, der Special-Effects-Mann Aleksander Ptuschko würde heute vielleicht mit Ray Harryhausen in einem Atemzug genannt werden.

(Hier diverse Informationen zu Bonusmaterial und Erwerb des Mediabooks)

 

VIY
Sowjetunion 1967, Regie Konstantin Jerschow und Georgi Kropatschew
Mit Leonid Kurawljow, Natalya Varley, Alexei Glasyrin
Laufzeit 73 Minuten