The Frighteners (1996)

Michael J. Fox in Peter Jacksons spaßigem Geisterfilm – in einer fetten Blu-ray-Box

Jackson, Fox, The Frighteners
The Frighteners, 1996, Peter Jackson

Peter Jackson gehört zu den Blockbuster-Regisseuren, deren Filmen man auch in ihren teuersten, kalkuliertesten Momenten die Liebe zu Horror und Fantasy, zum Nerdtum, zum Bewegungsspektakel auf der Leinwand und zum What-the-fuck-Moment ansieht. Auch deswegen haben zum Beispiel sein King Kong-Remake und selbst noch die Herr der Ringe-Trilogie mehr, naja, Seele, als viele vergleichbare Mega-Unternehmungen. Mit Michael J. Fox verhält es sich ähnlich. Eine Zeit lang im Big-Budget-Segment unterwegs, aber da war immer etwas in seinem Spiel, das eine herzliche Verbundenheit mit dem Weirden und Abseitigen verriet.

Für The Frighteners haben die beiden sich 1996 zusammengetan, um einen – auch ein Vierteljahrhundert nach der Premiere noch sehr lebendigen – Geisterfilm zu fabrizieren. The Frighteners bildet ein Scharnier in der Filmografie Peter Jacksons und verbindet das ferkelige und urkomische Splatter- und Ekelkino der frühen Jahre (Bad Taste, Meet the Feebles, Braindead) mit dem megalomanischen Blockbuster-Garanten von heute (zwischen Frühwerk und The Frighteners liegt dann noch Jacksons bester Film, Heavenly Creatures). Man sieht den Bildern den Spaß an, den alle Beteiligten hatten, und wir freuen uns mit: Die Kamera fliegt durch den Raum, Bewegung und Schnitt sind rhythmisch auf Danny Elfmans Musik abgestimmt, alle Schauspieler:innen verausgaben sich, vorneweg Michel J. Fox als liebenswerter traumatisierter Geisterjäger-Trickster und Jake Busey als untoter Serial Killer, der den Rekord von Ted Bundy übertreffen möchte.

Das zentrale Merkmal von Jacksons Kino ist hier so ausgeprägt wie in all seinen anderen Filmen auch: ein fast schon manisch wirkender Wille, nicht mal eine halbe Minute Leerlauf auf der Leinwand zuzulassen. Das Drehbuch von Jackson und Fran Walsh fährt außerdem eine stimmige Serial-Killer-Mythologie auf, die den Serienmörder nicht als realistische Figur nimmt, sondern eben als eine mythische, die durchs kollektive Unbewusste spukt. Der Bogen wird hier mit einer der irrsten Figuren, die Jackson und Walsh bislang erdacht haben, einem psychisch schwerst angegriffenen FBI-Agenten (gespielt oder, besser, ausagiert von Jeffrey Combs), bis zu Charles Manson geschlagen.

Die von Turbine Medien veröffentlichte fette Box mit zwei Ultra-HD-Blu-rays und vier Blu-rays versammelt massig Extras, den noch etwas schöneren Director’s Cut und ein fast 200 Seiten dickes Buch zum Film. Eine der Sache angemessene Würdigung.

Gegen moderates Entgelt auf Prime Video oder Apple TV bzw. als Blu-ray-Box bei Turbine Medien

 

The Frighteners
Neuseeland/USA 1996, Regie Peter Jackson
Mit Michael J. Fox, Trini Alvarado, Jeffrey Combs, Jake Busey, Peter Dobson
Laufzeit 123 Minuten (Director’s Cut)